Epe-Gasspeicher

Auf Bundesgebiet im Raum Epe im westlichen Westfalen, unweit von Gronau an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, befinden sich in Tiefen zwischen 1.000m und 1.500m auf einer Fläche von rund 22 Quadratkilometern circa 100 Kavernen, von denen circa 75 als Gasspeicherstätte und 3 als Öllagerstätte genutzt werden.

Vattenfall betreibt in diesem Feld insgesamt sieben Gaskavernen. Dank der eigenen Speicherkapazitäten kann flexibler auf Schwankungen von Angebot und Nachfrage auf dem Gasmarkt reagieren. Der Speicher dient als Puffer, um Spitzennachfragen zu bedienen und Speicherkapazität anzubieten.

Gemäß §§ 8a und 11 der Störfall-Verordnung geben wir im folgenden PDF-Flyer einige wichtige Informationen zur Kenntnis: "Nachbarschaftsflyer Juli 2022" (PDF Download)

Gasspeicherstätte

Video zum Gasspeicher in Epe

Video zum Gasspeicher in Epe

Technische Daten

Die Vattenfall-Gaskavernen liegen in rund 1.200 Meter Tiefe unter der Erdoberfläche in einer circa 400m starken Salzschicht. Durch Aussolung für die Salzgewinnung sind große Hohlräume, die so genannten Kavernen, entstanden. Diese werden nun für die Speicherung von Gas genutzt.

Die Kavernen haben einen Durchmesser von ca. 80 Meter und sind etwa 200 bis 300 Meter hoch. Damit bieten sie ein Volumen von ca. 360.000 Kubikmetern. In Summe speichert Vattenfall maximal circa 400 Millionen Normkubikmeter Erdgas.
 

Typ Kavernenspeicher
Gasbeschaffenheit Niederkalorisches Gas
durchschnittlicher Brennwert circa 9,77  kWh/Nm3
Standort 48599 Gronau-Epe
Anzahl der Kavernen 7
Arbeitsgasvolumen
(Stand: 31.12.2017)
circa 300.000.000 Nm3
Maximale technische Einspeicher Kapazität (druckabhängig) 360.000 Nm3/h
Maximale technische Ausspeicher Kapazität 600.000 Nm3/h
Gesamtgasvolumen circa 400.000.000 Nm3

Die Anlagen

Die technischen Anlagen bestehen aus den Verbindungsleitungen zum niederländischen und zum deutschen Fernleitungsgasnetz, der Verdichter- und Entnahmestation, den Kavernen und den verbindenden Kavernenleitungen. Das Erdgas wird dem niederländischen Fernleitungsnetz entnommen und auf der Verdichter-Station mit Hochdruckgasverdichtern auf den Druck gebracht, der erforderlich ist, um das Gas mit maximal 210 bar in die Kavernen zu fördern. In den Kavernen verweilt das Gas, bis es wieder benötigt wird.

Im Bedarfsfall - aus den Gasnetzen wird mehr verbraucht als eingespeist - wird das Gas aus den Kavernen durch die Kavernenleitungen zur Verdichter- und Entnahmestation geleitet. Dort wird es so aufbereitet, dass es den Anforderungen der Netzbetreiber entspricht.

Beim Eintritt und beim Verlassen der Anlagen wird die Einhaltung der Qualitätsanforderungen der Netzbetreiber überprüft. Gemessen werden der Volumenstrom, der Druck, die Temperatur, der Heizwert, der Schwefelgehalt und weitere Gasbestandteile. Alle diese Prozesse laufen voll automatisch und werden rund um die Uhr vom Betriebspersonal in der Leitwarte überwacht. Dort laufen alle Prozessparameter ein und werden visualisiert.

 

Anlagensicherheit

Um sicherzustellen, dass weder Erdgas noch andere Betriebsstoffe außerplanmäßig in die Atmosphäre oder das Erdreich gelangen, hat Vattenfall das Anlagenkonzept bereits in der Planungsphase durch eine Hazard and Operability (HAZOP)-Analyse hinsichtlich der Anlagensicherheit überprüfen lassen. Um den hohen Standard der Anlagensicherheit für die gesamte Betriebsdauer nachhaltig zu gewährleisten, wurde ein Instandhaltungsplan erstellt. Der Plan erfasst sämtliche Bauteile der technischen Anlagen und berücksichtigt die Anforderungen aus Gesetzen, Verordnungen und Regelwerken sowie Empfehlungen und Erfahrungen der Hersteller und des Betreibers.

Infografik Gaskaverne

Aus dem Instandhaltungsplan ergeben sich regelmäßig wiederkehrende Wartungsarbeiten und Prüfungen. Diese Tätigkeiten werden durch Mitarbeiter des Betreibers, der Hersteller, erfahrener Drittfirmen und den zugelassenen Sachverständigen durchgeführt. Die Überprüfung sicherheitsrelevanter Bauteile erfolgt durch unabhängige, von der Bergbehörde anerkannte Sachverständige.

Mitarbeiter am Schweißen

Inspektion

Datum der letzten Vor-Ort-Inspektion gemäß §16 StörfallV (12. BImSchV) durch die Bezirksregierung Arnsberg Dez. 6: 31.05.2022


 

Umweltsicherheit

Die technischen Anlagen und der Betrieb fallen unter das Bergrecht und wurden von der Bezirksregierung Arnsberg genehmigt. Aufgrund der Erdgas-Speichermengen unterliegt der Betrieb weiterhin der 12. BImSchV (Störfallverordnung). Daher erfolgen wiederkehrende Kontrollen der technischen Anlagen durch zugelassene Sachverständige (ZÜS). Darüber hinaus überprüft die Bergbehörde regelmäßig die Betriebsführung.

Alle Maßnahmen und Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb tragen dem Umweltschutz nachhaltig Rechnung. Der Lärmschutz wurde bereits in der Planung der technischen Anlagen erfolgreich berücksichtigt. Umfangreiche Messungen belegen, dass bei maximalen Anlagenbelastungen die geplanten und vom Gesetz geforderten Grenzwerte von Lärmemissionen unterschritten werden.

Der Schutz von Erdreich und Grundwasser ist gewährleistet, da entsprechende Anlagenteile doppelwandig ausgelegt oder unter diesen Teilen undurchlässige ortsfeste bzw. mobile Wannen installiert wurden.

Mitarbeiter am Schweißen

Ihr Kontakt zu uns

Stefan Bojert, Betriebsleiter

E-Mail: administration.epe@vattenfall.com

NUON Epe Gasspeicher GmbH
Kottiger Hook 76
48599 Gronau